15 Februar 2008

Post-Chef bekommt den Hals nicht voll?

Steuerhinterziehung: Deutsche-Post-Chef Zumwinkel unter Verdacht

Bonn / Köln (Deutschland), wikinews, 15.02.2008 – Der Vorsitzende der Deutschen Post AG, Klaus Zumwinkel, ist wegen mutmaßlicher Steuerhinterziehung in seinem Haus in Köln kurzzeitig zu einem Verhör mitgenommen worden. Der vorliegende Haftbefehl wurde jedoch nicht vollstreckt. Er soll bis zu zehn Millionen Euro nach Liechtenstein übersendet haben, für die eine Steuerpflicht bestand. Aus den Aufzeichnungen des Liechtensteiner Geldinstituts geht hervor, dass Zumwinkel erwog, sein Vermögen nach Asien zu überführen. Akten und Papiere aus seinem Büro und seinem Haus sind von den Behörden beschlagnahmt worden.

Spekulationen über eine Nachfolge haben sich bisher nicht bewahrheitet. Sowohl Zumwinkel als auch der Konzern wollen ihre Geschäfte „wie gewohnt“ fortführen. Laut Medienberichten liegt der Polizei eine Liste mit 100 Namen weiterer mutmaßlicher, hochbezahlter Steuerhinterzieher vor.

------------------------

Deutsche-Post-Chef Zumwinkel ist zurückgetreten

Bonn (Deutschland), wokinews, 15.02.2008 – Nach den Durchsuchungen wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung am Donnerstag hat Klaus Zumwinkel den Vorstandsvorsitz der Deutschen Post AG niedergelegt. Er habe auch angeboten, als Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Telekom AG und der Postbank AG zurück zu treten.

Klaus Zumwinkel erklärte seinen Rücktritt, nachdem führende Politiker, unter ihnen SPD-Vorsitzender Kurt Beck und CSU-Minister Markus Söder seinen Rücktritt gefordert hatten. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundesfinanzminister Peer Steinbrück hatten den Rücktritt von Zumwinkel erwartet.

++++++++++++++++++++

Kommentar

Ich halte es für viel unverschämter, dass Zumwinkel zugleich Telekom-Aufsichtsratsvorsitzender sein durfte.

Das Kartellrecht ist Schnickschnack,
a) solange Funktionen verschiedener Mega-Konzerne in einer Person liegen,
b) solange Mega-Konzernen gestattet ist, an anderen Konzernen mehr als nur stille Beteiligungen zu erwerben.

Wikipedia: "Klaus Zumwinkel ist außerdem Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Telekom; ferner sitzt er in Aufsichtsräten der Allianz, Arcandor (ehemals KarstadtQuelle), Deutschen Lufthansa, Morgan Stanley und Tchibo. Er saß damit bei den größten und bedeutendsten privatisierten deutschen Staatsbetrieben – ob Postdienst, Postbank, Telekom oder Lufthansa – wenigstens im Kontrollgremium. Dieses „Übermaß an Macht“ wurde zuletzt auch von der Politik kritisiert."

Es ist schlichtweg UNMÖGLICH, Funktionen in solcher Streuung verantwortungsvoll wahrzunehmen bzw. auszufüllen.

Die FAZ meint, der "Gelbe Häuptling trage das Unternehmer-Gen in sich".
Wenn sich die Verdachtsmomente gegen Zumwinkel erhärten, müssten die Humanbiologen der FAZ womöglich noch ein Gen nachschieben.

Und vollständig "natürlich" ist, dass solche die Machthaberei selten genügt, sondern auch noch durch Auszeichnungen Sonderdank erfährt:
Ehrungen wie „Manager des Jahres 2003“ durch das deutsche "manager magazin" kann man unter "Kundenpflege" abhaken, denn das zahlt sich durch Werbeanzeigen aus, aber wenn Zumwinkel 2007 den "Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen", fragt sich, ob sein zu versteuernden Verdienste nicht längst ausreichen müssten, zumal die volkstümelnden Politiker doch häufig genug beklagen, dass sie sich ob der Gier der Topmanager moralische Sorgen machen.
Aber man muss sie halt hätscheln, denn wer sich bescheidet, gilt als Mittelmaß. Da sind sich die Maßlosen einig und haben genügend Einfluss, um solch Menschenbild unter die Massen zu bringen.

-msr- >> Diskussion

10 Februar 2008

Tagesgeld beim FOCUS

"Tagesgeld" im Bankenvergleich sind recht gut beim FOCUS dargestellt
>> http://tagesgeld.focus.de/rechner/focus/default.aspx

08 Februar 2008

Deutsche Bank mit Rekordergebnis 2007

Frankfurt am Main (Deutschland), 08.02.2008 – Die Deutsche Bank AG hat im Krisenjahr 2007 einen Rekordgewinn von 6,5 Milliarden Euro eingefahren.

Das gab Vorstandsvorsitzender Josef Ackermann auf einer Presse- und Analystenkonferenz an seinem 60.Geburtstag am Donnerstag, den 7. Februar 2008, in Frankfurt am Main bekannt. Die Deutsche Bank habe zwar erhebliche Einbußen im Investmentbanking, aber nur geringe Einbußen in der US-Immobilienkrise erlitten.

Nachdem die Deutsche Bank im Rahmen der US-Immobilienkrise im dritten Quartal 2007 noch Sonderabschreibungen von 2,3 Milliarden Euro vornehmen mußte, waren es im vierten Quartal 2007 weniger als 50 Millionen Euro. Weitere geringe Abschreibungen wegen der US-Immobilienkrise schloss Ackermann nicht aus. Durch Beteiligungsverkäufe (Verkauf der Linde-Aktien) und Sondereffekte brach der Gewinn im vierten Quartal 2007 um 47 Prozent auf nur noch 1,0 Milliarden Euro ein.

Im Bereich Corporate an Investment Banking (CIB) sank der Gewinn um 15 Prozent auf 5,1 Milliarden Euro. Demgegenüber konnten im Bereich Private and Business Clients (PBC) weltweit über eine Millionen neue Kunden gewonnen werden. Im Privatkundengeschäft wuchsen die Erträge um acht Prozent auf 30,7 Milliarden Euro. Die Rückstellungen für faule Kredite (NPL) wurden auf 612 Millionen Euro erhöht.

Die Deutsche Bank AG baute die Anzahl ihrer Mitarbeiter im vierten Quartal 2007 weiter leicht aus: Die Vollzeitstellen stiegen von 68.849 Stellen Ende 2006 um 9.442 Stellen auf 78.291 Stellen Ende 2007. In Deutschland stiegen die Vollzeitstellen von 26.401 Stellen Ende 2006 um 1.378 Stellen auf 27.779 Stellen Ende 2007. Trotz des Stellenaufbaus stiegen die Lohnkosten um fünf Prozent auf 13,1 Milliarden Euro, vor allem wegen der deutlich geringeren Bonuszahlungen.

Die Deutsche Bank AG konnte ihre Eigenkapitalrendite vor Steuern von 31 Prozent im Jahre 2006 zwar nicht halten, aber mit 26 Prozent im Jahre 2007 immer noch ein hervorragendes Ergebnis erzielen. Die Bank will die Dividende um 12 Prozent erhöhen und ihren Aktionären für das Jahr 2007 eine Dividende von 4,50 Euro je Aktie ausschütten.

Vorstandschef Josef Ackermann bekräftigte seine Vision 2008, nach der die Deutsche Bank auch in schwierigen Zeiten einen Gewinn von 8,4 Milliarden Euro vor Steuern erzielen wolle. Die Deutsche Bank Aktie legte zunächst deutlich zu, verlor aber aufgrund eines schwachen Aktienmarktes wieder auf 75,20 Euro. +wikinews+

01 Februar 2008

Microsoft will Yahoo kaufen

wikinews - Redmond / Sunnyvale (Vereinigte Staaten), 01.02.2008 – Microsoft gab am 1. Februar 2008 bekannt, dass die Internetplattform Yahoo übernommen werden soll.
Während eine Yahoo-Aktie am Donnerstag noch bei zirka 20 US-Dollar lag, bietet Microsoft 31 Euro je Aktie, also einen Aufschlag von 62 Prozent. Danach wird die Übernahme von Yahoo etwa 44,6 Milliarden US-Dollar (zirka 30 Milliarden Euro) kosten. Microsoft will damit den Platzhirschen Google angreifen.